Hallertauer Volkstrachtenverein e.V.
Siegenburg

Trachtenverein

Chronik

Nach Ende des 2. Weltkrieges trafen sich Burschen und Männer um das gesellschaftliche Leben in unserem Markt Siegenburg wieder ins Leben zu rufen. Es begann mit Theaterspielen und einige Burschen begannen mit Schuhplatteln. Aus dieser Runde kam dann auch der Gedanke, in Siegenburg einen Trachtenverein zu gründen.

Am 25. Februar 1947 wurde im Nebenzimmer der Brauerei Schmidmayer die Gründungsversammlung einberufen. Es wurde die erste Vereinssatzung niedergeschrieben. Die Vereinssatzung wurde genehmigt und der Name des Vereins war: "Trachtenverein Siegtaler Siegenburg."

Die Bürgschaft für den neu gegründeten Trachtenverein übernahmen:

Max Schmidmüller und Josef Auer als Vorstände, Hans Seefelder jun. war der 1. Vorplattler und Otto Treitinger der 2. Das Amt des Schriftführers übernahm Fritz Schmid und Kassier war Josef Nefzger. 

Die Gründungsmitglieder waren: 

Max Schmidmüller, Johann Westermayer, Konrad Kornprobat, Josef Auer, Fritz Schmid, Johann Seefelder jun., Karl Graßl, Otto Traubinger, Ludwig Lanze, Xaver Frankl, Josef Wildenauer, Josef Nefzger, Johann Huber. 

Die Mädchen und Frauen wurden noch nicht als Mitglieder geführt. Als Tracht trug man damals die "Miesbacher Tracht". Ziel und Zweck war es, Theaterspiel, Tanz, Musik und Gesang zu neuem Leben zu erwecken.

Bereits in den ersten Jahren wurden bekannte Theaterstücke, wie "Jennerwein", "So lang dein Mütterlein noch lebt" und "Der Tatzelwurm" gespielt und so die Vereinskasse aufgebessert.

1951 war man sich einig im Verein, nach der Idee und Beratung von Johann Ertlmeier, es müsse eine bodenständige Hallertauer Tracht getragen werden.

Nach einem Entwurf von Johann Ertlmeier wurde eine Fahne in Hohenwart in Auftrag gegeben und mit Hand bestickt.

An Pfingsten 1952 fand die Fahnenweihe mit internationalem Trachtenfest statt. Das Fest wurde unter der Regie von den Vorständen Josef Nefzger und Johann Ertlmeier, Fahnenmutter war Maria Steibel durchgeführt.

Viele Mitglieder beteiligten sich ehrenamtlich mit viel Fleiß bei der Durchführung.

Neben vielen bayrischen Trachtengruppen beteiligten sich die Brixlegger Musikkapelle (Tirol), die Bundesmusikkapelle Hopfgarten, die Andreas Hofer Gruppe au Hopfgarten, sowie Fahnenschwinger und Alphornbläser aus der Schweiz. Die Fahnenweihe der Trachtler war somit international geprägt. 

Um dieses Fest zu finanzieren, waren viele Spender und freiwillige Helfer im Einsatz. Es wurde sogar eine Hopfensammlung durchgeführt, bei der man 1,80 Zehnter Hopfen gesammelt hatte. 

Seit 1951 nannte sich der Verein: "Hallertauer Volkstrachtenverein Siegenburg".

Durch das Tragen einer echten bodenständigen Tracht wurde der Verein weit über die Grenzen Siegburgs hinaus bekannt und nahm auch bei zahlreichen Festen teil. So entwickelte sich auch eine enge Verbundenheit und Freundschaft mit dem Hopfgartener Trachtenverein und wir übernahmen 1953 die Patenschaft in Tirol.

Große Aufmerksamkeit erreicht der Verein 1954, verstärkt durch Mitglieder des Liederkranzes, mit der Aufführung des Sing- und Theaterstückes "Holledauer Fidel". Höhepunkte im Vereinsleben waren 1954 das Bundestrachtenfest in Leoben/Steiermark, sowie 1957 die Teilnahme am Oktoberfestzug der Trachten- und Schützenvereine in München.

1963 zeigte sich Siegenburg international. Es fan im Juni das internationale Trachtenfest statt. Für Siegenburg ein einmaliges Ereignis. Nahmen doch 86 Trachtenvereine aus dem In- und Ausland teil, mit über 2.500 Trachtenträgern und 15 Musikkapellen. Seine König. Hoheit Herzog Albrecht von Bayern hatte die Schirmherrschaft für dieses Fest übernommen. Mit Omnibussen trafen die ausländischen und inländischen Trachtengruppen in Siegenburg ein. Das Leben und Treiben glich an diesem Wochenende einer europäischen Großstadt. Die Hopfenhalle diente damals als Festhalle und die Rundfunk- und Fernsehkapelle "Otto Ebner" spielte auf.

Die durch diese Festveranstaltung entstandenen Freundschaften ermöglichten dann dem Verein Gegenbesuche im Ausland. So besuchte man 1964 Trachtenfreunde in Agnes/Südfrankreich. 1967 fuhren die Trachtler nach Venedig und besuchten natürlich auch Treviso, die Stadt, aus der der Männerchor "Cora Stelle Alpina" beheimatet war. Unvergessen für viele Vereinsmitglieder bleibt auch die Fahrt nach Nizza 1975. Die gegenseitigen Besuche und die herzliche Verbundenheit der anwesenden Vereine gehörten und gehören seit Jahrzehnten zum Vereinsleben, ebenso die Heimatabende.

In das Jahr 1965 fällt auch die Gründung des Spielmannszuges, der durch den Vorschlag des damaligen Jugendleiters Anton Sternecker ins Leben gerufen wurde.

 

Aus bescheidenen Anfängen wurde für 18 musikbegeisterte junge Burschen Marschtrommeln, Fanfaren und Landsknechtstrommeln gekauft.

 

 


Der Tambour war Herr Wendelin Roth aus Rohr und es wurde fleißig geprobt und gelernt, so dass man im Jahre 1966 bereits die ersten Auftritte in der Öffentlichkeit hatte. 

 

 


Den 20. Geburtstag feierte der Verein 1975 mit den umliegenden Trachtenvereinen.

 

Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins feierte man in Siegenburg ein großartiges Fest. Eine Kapelle aus Brixlegg, alte Bekannte der Siebenbürger spielenden im Festzelt am Sportplatz auf und es wurde ein "Dreiländerfest" gefeiert. "Schweiz/Österreich/Bayern". Es gab ein buntes Folklore Programm.

 

1972 bei den olympischen Spielen in München waren die "Siebenbürger Holledauer" bei der Schlussfeier unter den Mitwirkenden.

 

 

Am 9. März 1976 wurde der Halltertauer Volkstrachtenverein e.V. in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Kelheim eingetragen.

 

Die vielfältigen Aufgaben der Trachtler setzte sich in Untergruppierungen zusammen: 

Aktive, Gesangsgruppe, Spielmannszug, Jugend, Faschingsgesellschaft und Volkstanzgruppe. 

Der Verein zählte 500 Mitglieder. 

Das wichtigste Ereignis des Jahres 1976 war der Ankauf des Wittmannsaales. Einen Saal, der an Fassungsvermögen der Größte im Landkreis Kelheim ist. Der HVT hat es gewagt - und wie man heute sagen kann - gewonnen.

1977 am 1., 2., und 3. Juli feierte der Verein seinen 30. Geburtstag mit einem großen farbenprächtigen Fest in der Hopfenhalle in Siegenburg.

Es waren viele Trachtengruppen, vier Blaskapellen und ein Fanfarenzug beteiligt. 

In den folgenden Jahren besuchte der Verein viele Trachtenfeste und Fahnenweihen.

Es wurde bei zahlreichen Festzügen mitgewirkt, insbesondere immer wieder beim Oktoberfestzug in München und beim Gäubodenfest in Straubing. Die Siebenbürger waren immer gern gesehene Gäste.

 

1986 war der Verein wieder in großer Vorbereitungsstimmung, galt es die Fahnenweihe zum 40-jährigen Gründungsfest zu planen.

 

 

Wie bei der ersten Vereinsfahne, so entwarf auch diesmal unser HVT-Ehrenmitglied Johann Ertlmeier die neue Fahne. Auch diese wurde in Hohenwart gestickt.

 

Am 10., 11., und 12. Juli 1987 fand dann das 40-jährige Gründungsfest mit Weihe der neuen Fahne statt. 1. Vorstand war Anton Sternecker und 2. Vorstand Georg Steibel. Fahenmutter war Agnes Hofbauer.

 

Zum 40-jährigen wurde eine Festschrift in Zusammenarbeit mit Albert Scheurer und der Vorstandschaft. 

 

Zur Festvorbereitung waren viele Ausschusssitzungen und Zusammenkünfte notwendig. Für das 3-tägige Fest wurde beim Raiffeisenlagerhaus ein Zelt für 3000 Personen aufgestellt und vom Verein selbst bewirtschaftet.

 

Patenverein waren die Schloßbergler aus Reichertshofen.

 

 

Trachtenvereine aus dem In- und Ausland präsentierten sich mit ihren bunten Trachten. Zehn Musikkapellen, Fanfaren- und Spielmannszüge sorgten für Stimmung.

 

 

Beim Festzug wurde die Fahnenmutter von zwei Trachtenbuben und zehn Festdeandln begleitet.

 

Es war ein gelungenes, harmonisch verlaufendes Fest.

 

Alljährlich werden Traditionsveranstaltungen besucht und aufrechterhalten. 

 

Zum Beispiel der Emmausgang am Ostermontag, abwechselnd zu einem Mitglied des Vereins, der eine Gastwirtschaft besitzt.

 

An Fronleichnam beteiligt sich der Trachtenverein alljährlich an der Prozession in Festtracht. Am Nachmittag findet am Vorplatz des Wittmannsaales das Kranzeinnetzen statt.

 

 

Es werden auch immer wieder Trachtenfeste und Fahnenweihe besucht, sei es als Freundschafts- oder Gegenbesuch.

 

 

Im Januar 1992 war der Trachtenverein Münchsmünster zum Patenbitten nach Siegenburg gekommen. Wir nahmen die Patenschaft gerne an. 

 

 

 

Bei der Generalversammlung 1992 legte Anton Sternecker nach 25 Jahren sein Vorstandsamt nieder, er wurde von der Versammlung zum Ehrenvorstand ernannt und mit einer Ehrenurkunde gewürdigt.

 

 

Am Michaelimarktsonntag 1993 wurde um den Wittmannsaal ein Märchengarten aufgebaut.

 

Viele freiwillige Helfer waren im Einsatz und durch die Mitwirkung der Trachtenkinder war es ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Ein Jahr später als der Märchengarten wieder aufgebaut wurde waren Eltern und Kinder gerne dabei.

1994 waren die Siegenburger Trachtler Gastgeber für das Frühjahrskonzert der Vereine im Donaugau-Trachtenverband. In einer Großveranstaltung für alle Trachtenfreunde wurde das Frühjahrssingen und Musizieren im Wittmannsaal durchgeführt.

1995 war das Jubiläumsjahr 1100 Jahre Marktrechte Siegenburg. Es wurde von der Marktgemeinde ein historischer Festzug zusammengestellt.

Der Trachtenverein beteiligte sich mit einem Trachtenhochzeitszug samt Brautwagen, den unser Ehrenvorstand Anton Sternecker zusammenstellt.

Mit diesem Hochzeitszug samt Brautwagen beteiligte sich der HVT auch 1995 am Oktoberfestzug in München. Die Trachtler aus Siegenburg waren würdige Vertreter der Haltertau. 

Feste feiern wie sie fallen, Jubiläen begehen, das Verstand der Hallertauer Volkstrachtenverein schon immer. Nach der Generalversammlung 1996 begannen die Planungen und Vorbereitungen für das 50-jährige Gründungsfest. Da im Jahre 1997 die FFW Siegenburg ihr 125-jähriges Jubiläum feierte wurde unser Termin auf den 17./18. und 19. Juli 1998 festgelegt.

 

Mit dem folgenden Gedicht auf der Einladung an die Vereine und Gäste wird eingeladen.:

 

"Holledau, mei liab´s Hoamatland,

an der Abends, Paar, Ilm und Laaber,

s´gibt Goa Platzerl auf der Welt

des mit´m Hopfa Dir´s  taut oba.

Holledau, mei Stolz und Freid;

Alles kennt Die weit und breit

als des schönste Hopfagäu." 

FORTSETZUNG FOLGT: